Vietnam: Positive Aussicht für den langfristigen Handel

Posted by Written by Koushan Das Reading Time: 3 minutes

 

Das Wachstum ausländischer Direktinvestitionen in Vietnam, angetrieben durch die strategisch gute Lage, niedrige Löhne und den Verbesserungen im Geschäftsumfeld; ist der Hauptfaktor, welcher Vietnam zu einem dynamischen Produktionszentrum der Region verholfen hat. Sofern Vietnam seine Wettbewerbsvorteile beibehalten kann, dürfte sich dieser Trend auch langfristig fortsetzen. Darüber hinaus werden Freihandelsabkommen wie das Comprehensive and Progressive Agreement for Trans-Pacific Partnership (CPTPP) und das EU-Vietnam Freihandelsabkommen Vietnams Exportmärkte diversifizieren.

Zeitnahe Aussichten

Wachstum von Industrie, Export und Dienstleistungen

In der zweiten Hälfte des Jahres 2017 steigerte das Wachstum des verarbeitenden Gewerbes, getrieben durch einen Anstieg der Exporte, Vietnams BIP-Wachstum auf 6,8 Prozent. Warenexporte stiegen 2017 um 20 Prozent. Dem HSBC- Bericht „Navigator: Now, next and how for business“ zufolge, wuchs der Dienstleistungssektor im Jahr 2017 jedoch um 8 Prozent schneller.

Dienstleistungssektor

Im Dienstleistungssektor wird der Tourismus, auf den über 60 Prozent der gesamten Dienstleistungsexporte fallen, weiterhin einen wesentlichen Anteil zum BIP leisten. Der Beitrag des Sektors zum BIP wird von sieben Prozent im Jahr 2017 auf voraussichtlich 10 Prozent im Jahr 2020 steigen.

Wachstumsbeschleuniger

Die größten Beschleuniger des Wachstums Vietnams werden in naher Zukunft weiterhin die niedrigen Löhne, umfangreiche Handelsabkommen und das investorenfreundliche Geschäftsumfeld; welche auch zunehmende ausländische Direktinvestitionen anlocken, bleiben.

Exportmärkte

Die Nachfrage auf vietnamesischen Exportmärkten, insbesondere in China, Japan und Südkorea, auf die ein Drittel der vietnamesischen Warenexporte fällt, wird laut HSBC in der nahen Zukunft weiter steigen. Außerhalb Asiens wird Vietnam weiterhin von der wachsenden Nachfrage aus Märkten wie den USA und der EU profitieren.

Langfristige Aussichten

Ähnlich wie die zeitnahen, werden auch die langfristigen Aussichten Vietnams positiv aussehen, wenn es dem Land gelingt, wettbewerbsfähig zu bleiben.

Exporte

Laut der HSBC werden die vietnamesischen Warenexporte von 2021 bis 2030 um 10 Prozent wachsen, während Dienstleistungsexporte bis 2030 jährlich um sieben Prozent steigen werden. Die Summe aller Exporte wird im Jahr 2030 voraussichtlich 750 Milliarden US-Dollar und damit ein Vierfaches gegenüber 2016 erreichen.

Die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) wird die Warenexporte dominieren, während der Tourismus im Dienstleistungssektor führend sein wird. Elektronische Güter, auf die derzeit 27 Prozent der Warenexporte entfallen, werden weiter erfolgreich sein und bis 2030 ein Drittel des Zuwachses der Warenexporte ausmachen. Mit 20 Prozent folgt dicht die Bekleidungsindustrie. Im Textil- und IKT-Sektor wird Vietnam auch Indien und Bangladesch überholen können.

Die Herstellungsindustrie von High-Tech Gütern, zu welchen Industriemaschinen und Präzisionsinstrumente gehören, wird zwar weiterwachsen, aber mit dem Aufstieg des Landes in der Wertschöpfungskette an Wachstumsgeschwindigkeit verlieren.

Exportmärkte

Laut der HSBC-Studie werden bis 2030 die USA, China, Südkorea, Japan und die Vereinigten Arabischen Emirate die Hauptexportmärkte Vietnams sein. China und die USA werden zwischen 2017 und 2030 rund 35 Prozent zu dem Wachstum der vietnamesischen Warenexporte beitragen. Die Ausfuhren in die USA werden jedoch weniger diversifiziert sein als diese in die regionalen Volkswirtschaften Asiens. Während die USA etwa die Hälfte aller Bekleidungsexporte Vietnams importieren wird, wird Asien 30 Prozent der IKT-Waren und 25 Prozent der Bekleidungsexporte importieren.

Asiatische Märkte wie China, Südkorea und Japan werden aufgrund der geographischen Nähe und der starken regionalen Verknüpfung der Lieferketten weiterhin die Wachstumsmärkte für Vietnam sein.

Zunahme der Importe

Im Jahr 2016 waren 24 Prozent der importierten Güter Industriemaschinen, ein Plus von 18 Prozent im Vergleich zu 2010. Laut der HSBC-Studie werden die Importe von Industriemaschinen weiterwachsen und bis 2030 25 Prozent des gesamten Importwachstums ausmachen.

Darüber hinaus werden Komponenten für IKT-Geräte, sowie Holz- und Textilhersteller bis 2030 ein Fünftel des Wachstums der Importe ausmachen. Über die Hälfte der importieren Waren werden Fertigwaren sein. 

Importmärkte

Vietnams wichtigste Importmärkte werden 2030 voraussichtlich China, Südkorea, Indien, Singapur und Japan sein. China und Südkorea, welche derzeit 68 Prozent aller vietnamesichen IKT-Importe und 90 Prozent der Importe von Rohstoffen für die Bekleidungsindustrie ausmachen, werden auch auf lange Sicht ihre Dominanz behalten. Japan wird eine wichtige Quelle für Montageteile und -materialien sein. Einfuhren aus Indien werden bis 2030 am schnellsten wachsen.

Dienstleistungssektor

Bezüglich der Dienstleistungsexporte wird der Tourismus weiterhin dominieren. Er wird bis 2030 etwa 66% der Exporte ausmachen. Transport und Vertrieb, angekurbelt durch ein Wachstum in Handel und Tourismus, werden 18 Prozent der Exporte ausmachen.

Exportmärkte der Dienstleistungen

China, die USA, Japan, Singapur und Australien werden die Top-Ziele für den Export vietnamesischer Dienstleistungen sein. Andere regionale Volkswirtschaften werden weiterhin wachsen und ihren Anteil an den Exporten erhöhen. Indien wird der am schnellsten wachsende Exportmarkt für vietnamesische Exporte sein. Er wird bis 2030 jährlich um 11 Prozent wachsen, dicht gefolgt von China mit 10 Prozent.

Nächste Schritte

Im Dienstleistungssektor müssen sowohl die Regierung als auch die einheimischen Firmen das rasante Wachstum des Tourismus voll ausnutzen. Der Tourismus kann in verschiedenen Sektoren wie F&B (d.h. Speisen & Getränke), Transport, Vertrieb und dem Gastgewerbe vielfältige Möglichkeiten kreieren.

In der verarbeitenden Industrie muss sich Vietnam auf den Aufstieg in der globalen Wertschöpfungskette konzentrieren und von arbeitsintensiven zu kompetenzintensiven Prozessen übergehen. Dies wird es dem Land erlauben, wettbewerbsfähig zu bleiben, die Exporte zu diversifizieren und sich weiter in die Weltwirtschaft zu integrieren.

 

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