Die Sicherheit ausländischer Touristen in Vietnam – ein Reiseziel unter Kontrolle (trotz COVID-19)
von Do Thanh Ha
- Das CDC hat bestätigt, dass Vietnam weiterhin ein sicheres Reiseziel für Touristen ist
- Nunmehr alle 16 infizierten Patienten haben sich von COVID-19 erholt.
- Obwohl sich die Krankheitslage derzeit stabilisiert, bleibt es weiterhin eine hohe Priorität Vietnams, die Gesundheit der Bevölkerung und der Reisenden zu schützen
- Vietnam gewinnt mit „Formel 1“ eine neue Veranstaltung für sich
COVID-19 ist unter Kontrolle
Das derzeit kursierende Virus COVID-19, welches akute Atemwegsinfektionen verursacht, entpuppt sich aufgrund der häufig subtilen Verbreitung als ein komplizierter Fall – mittlerweile weltweit. Die Tourismusindustrie hat deswegen proaktiv flexible Lösungen vorgeschlagen, um die Gesundheitssicherheit für internationale Besucher in Vietnam zu gewährleisten.
Seit der Erscheinung der Krankheit bis zur offiziellen Bekanntgabe der Epidemie durch die Regierung am 01. Februar 2020 hat Vietnam die Krankheit sehr gut unter Kontrolle gehalten. Behandlung und Präventivmaßnahmen waren wirksam, sodass sich COVID-19 in der vietnamesischen Bevölkerung nicht verbreitet hat. Bisher konnten alle infizierten Patienten geheilt werden. Auch die WHO lobte Vietnam zuletzt für die außerordentlich effektive Arbeit hinsichtlich der Krankheitsprävention sowie Krankheitsbehandlung.
Laut der Aktualisierung auf der CDC-Website (Centers for Disease Control and Prevention) am 28. Februar um 7.25 Uhr (vietnamesische Zeit) ist Vietnam nach der letzten Entscheidung von CDC nicht mehr auf Liste der gemeinschaftlichen Verbreitung-Standorte .
Laut Nguyen Thanh Hai – Arzt und Direktor der Gesundheitsabteilung einer Provinz Vietnams – wurde nunmehr der letzte von insgesamt 16 infizierten Personen in Vietnam als negativ getestet. Es handelt sich dabei um einen 50-jährigen Mann, der in einigen Tagen noch einmal getestet wird, um zu garantieren, dass er tatsächlich frei von COVID-19 ist. Zurzeit verbleibt der Mann in Quarantäne und in stabiler Gesundheit.
Die Situation der Tourismusbranche in Vietnam
Die Exklusion chinesischer Touristen ist eine folgenschwere Entscheidung für Vietnam: rund 30% aller internationalen Besucher stammen aus China. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass die Tourismuseinnahmen stark eingebrochen sind. Laut eines Investitionsmagazins in Vietnam sind die Hotelauslastungen in Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt um 20% bis 50% eingebrochen, in anderen Orten wie Sapa und Da Nang ebenso um bis zu 50%.
Als weiterhin „treue“ Touristen entpuppen sich derzeit Besucher aus europäischen Nationen: hier zeigte sich der Rückgang als eher weniger signifikant.
Gemäß den Angaben des Tourismusministeriums von Ho-Chi-Minh-Stadt ist die Touristenzahl der Stadt in den ersten zehn Februartagen im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2019 um 12% zurückgegangen. Das Tourismusministerium von Ho-Chi-Minh-Stadt hat umgehend relevante Informationen über Krankheiten an Einwohner und Besucher weitergegeben. Es hat Dokumente über die gute Umsetzung der Krankheitsprävention und -bekämpfung herausgegeben. Außerdem hat es Informationen über die Maßnahmen zur Krankheitsbekämpfung von Tourismusunternehmen und Geschäftseinheiten im Bereich des Tourismus in der Region angehört und aufgezeichnet.
Die vietnamesische Tourismusbehörde hat mit den lokalen Behörden und den Tourismusunternehmen zusammengearbeitet, um Maßnahmen zur Verhinderung und Minimierung des Infektionsrisikos und zur Gewährleistung der Sicherheit der Touristen zu ergreifen. Viele Attraktionen zeigen sich bereitwillig, die besten Rahmenbedingungen für eine verstärkte Prävention und Kontrolle zu schaffen, wie z.B. die Sprühdesinfektion, Maskierung und Aufklärung der Besucher.
Der Generaldirektor der Tourismusbehörde Vietnams, Nguyen Trung Khanh, bekräftigte, dass der Tourismus seine Verantwortung gegenüber der sozialen Gemeinschaft trotz der Epidemie aufrechterhalten werde und der Sicherheit der Touristen höchste Priorität einräume.
Vietnamesische Fluggesellschaften stoßen auf große Schwierigkeiten bei einer Reihe von Flügen, die aufgrund von COVID-19 gestrichen oder erheblich eingeschränkt wurden, hierunter insbesondere Flüge nach China, Hongkong und Taiwan.
In Folge der Regierungsempfehlung, große Menschenmengen zu meiden und lediglich im Zuge der Notwendigkeit in die Öffentlichkeit zu treten, sehen sich auch die lokalen Geschäfte sowie Kaufhausbesitzer stark von COVID-19 betroffen. Retail-Umsätze sind um bis zu 50% eingebrochen – für viele kleine Geschäfte können Rückgänge dieser Größenordnung existenzgefährdend sein.
Vietnam – weiterhin ein sicheres Reiseziel
Die Tourismusbranche in Ho-Chi-Minh-Stadt hält kostenlose medizinische Masken für Menschen und Touristen an Orten wie der Notre-Dame-Kathedrale, der Post, dem Stadttheater, der Wiedervereinigungshalle und dem Museum für Kriegsmunitionsrückstände bereit. Touristen berichten vor diesem Hintergrund, dass sie sich in Ho-Chi-Minh-Stadt vergleichsweise sicher fühlen.
Um die Sicherheit der Touristen zu gewährleisten, werden die Wasserstraßentouren und alle Hochgeschwindigkeitszüge vor und nach jeder Fahrt desinfiziert. Zudem ist das Personal zur Nutzung von Wärmemessern verpflichtet, um die Temperatur jedes einzelnen Passagiers an Bord zu messen. Wenn sich herausstellt, dass der Passagier eine erhöhte Körpertemperatur aufweist, wird dieser mit dem Gesundheitssektor in Kontakt treten müssen, um eine adäquate Behandlung zu erhalten. An Bord wurden auch Handdesinfektionsmittel und medizinische Masken angebracht. In der kommenden Zeit wird sich die Tourismusbranche von Ho-Chi-Minh-Stadt weiterhin darauf konzentrieren, die Ausbreitung der Krankheit von COVID-19 auf die beste Art und Weise einzudämmen.
In Hanoi ist der Kulturtourismus die treibende Kraft. Insbesondere Relikte wie das Hoa Lo-Gefängnis, Van Mieu-Quoc Tu Giam, der Ngoc-Son-Tempel – Hoan-Kiem-See, die Kaiserzitadelle Thang Long und die Tran-Quoc-Pagode sind Reiseziele, die eine große Anzahl von Touristen anziehen.
Die Konzentration von Menschen wird das Risiko der Verbreitung von Krankheiten erhöhen, so dass die Prävention und Kontrolle der Epidemie in den Relikten immer wichtiger werden. Das Kultur- und Informationsministerium von Hanoi organisiert Inspektionsteams zur Kontrolle der Krankheitsprävention an den Standorten. Es koordiniert auch mit dem Tourismusministerium und den lokalen Behörden, um Maßnahmen zur Epidemieprävention zu propagieren, zu leiten und umzusetzen. Außerdem wird die Krankheitsprävention von vielen Behörden, Organisationen und Unternehmen unterstützt. So koordiniert z. B. die UNESCO gemeinsam mit dem Hanoi Travel Club die Verteilung von etwa 100.000 Masken an Touristen, insbesondere an wichtigen Relikten. Einige große 4- und 5-Sterne-Hotels in Hanoi, hierunter Movenpick, Grand Vista, Sheraton, InterContinental und Crowne Plaza, haben auch Desinfektionslösungen, wie Masken und Handwaschwasser für Besucher eingeführt. Viele Hotels nutzen Thermometer für die Gäste bei der Ankunft und beim Verlassen des Hotels. Einige Hotels bieten sogar private Ärzte für die Gäste.
Einige der touristischen Hochburgen im Süden Vietnams,hierunter Phu Quoc, Nha Trang, und Can Tho, haben große Aufwendungen gegen die Epidemie unternommen. Es wurden viele Isolierräume eingerichtet, um (potenziell) infizierte Personen zu behandeln. Darüber hinaus wurden Restaurants, Hotels, Unterhaltungsstätten und Transporteinheiten regelmäßig gereinigt, um bestmöglichen Schutz gegen COVID-19 zu bieten.
In der mitunter bekanntesten Tourismusstätte der Halong Bucht führen werden viele Maßnahmen zur Verhinderung der Epidemie durchgeführt, so z. B. die Isolierung der infektionsgefährdeten Personen, das täglich mehrfache Versprühen von Desinfektionsmitteln in Passagierschiffen, Restaurants und Hotels, der Einsatz von Temperaturmessgeräten, der Einsatz von Masken für Reisende, sowie die Empfehlung des strikten Händewaschens für Gäste vor dem Verlassen des Schiffes / dem Betreten des Restaurants / des Hotels.
In Da Nang sind weiterhin keine COVID-19-Fälle bekannt. Die Stadt ist weiterhin bemüht, die Maßnahmen zur Verhinderung der Epidemie umzusetzen.
Die Umsetzung der Krankheitsprävention trägt durch die Bemühungen vieler Parteien dazu bei, dass sich die Touristen sicher fühlen und sich die Auswirkungen von COVID-19 verringern. Dies ermöglicht eine langfristige Rückkehr der Gäste nach Vietnam, und eine positive Erinnerung als sicheres, freundliches Reiseziel – selbst in derart schwierigen Zeiten.
Ein öffentliches Highlight – der Vietnam Grand Prix
Im April 2020 trägt Vietnam zum ersten Mal den Vietnam Grand Prix (Formel 1) aus. Die Rennstrecke befindet sich in My Dinh, Hanoi. Bei einer Länge von 5,6km verfügt die Strecke über 23 Kurven, die als das Symbol der Strecke gelten. Die einzigartig gestaltete Rennstrecke ist zum ersten Mal aus einer Zusammenarbeit der Formel 1 mit der Firma Tilke (Deutschland) gestaltet worden.
Die vorangehenden Informationen zeigen, dass sich die Lage in Vietnam stabilisiert. Zwar hat sich die COVID-19-Situation glücklicherweise erleichtert, jedoch verbleibt die Regierung in Alarmbereitschaft, um das Land effektiv vor COVID-19 zu schützen. Touristen können – unter Einhaltung genereller hygienischer Standards und Vorsichtsmaßnahmen – ihren Aufenthalt genießen, ohne zu sehr von COVID-19 eingeschränkt zu werden. Eine gute Zeit für einen Besuch in Vietnam ist z. B. der April diesen Jahres, mit einem der größten Sporthighlights der letzten Jahre.
Vietnam Briefing wird von Dezan Shira & Associates produziert. Mit Büros in China, Hongkong, Indien, Indonesien, Singapur, Russland und Vietnam unterstützt das Unternehmen Investoren in Asien
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